1,4 Milliarden Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche für die Tonne

Wien (OTS) – Jährlich landen in Österreich über eine Million Tonnen
noch
genussfähige Lebensmittel im Müll – mit gravierenden Folgen. Global
gesehen verschlingt die Verschwendung von Lebensmittel etwa 250 km³
Wasser, das ist mehr als das Fünffache des Bodensees. Zusätzlich
gehen zwischen acht und zehn Prozent der globalen
Treibhausgasemissionen auf das Konto verschwendeter Lebensmittel.
Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, hätte es den drittgrößten CO
₂-Ausstoß weltweit – nach China und den USA.

Anlässlich des internationalen Weltumwelttages machen das
Ökosoziale Forum und Die Tafel Österreich auf die ökologischen,
ökonomischen und sozialen Folgen von Lebensmittelverlusten
aufmerksam. „Lebensmittelverschwendung ist eine stille
Umweltkatastrophe, gegen die wir nur gemeinsam vorgehen können“,
betont Hans Mayrhofer , Generalsekretär des Ökosozialen Forums
Österreich & Europa. In Österreich entstehen rund 54 % der
vermeidbaren Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten. Deshalb sind
die Konsument:innen der wichtigste Schlüssel zur Lösung des Problems.
„Das Projekt ‚Isst das jemand?‘ von Ökosozialem Forum und Die Tafel
Österreich schärft das Bewusstsein für dieses drängende Thema und
zeigt, was jede und jeder dagegen tun kann“, so Mayrhofer.

Zwtl.: Lebensmittelverschwendung betrifft uns alle

Der Umgang mit Lebensmitteln ist dabei nicht nur aus ökologischer
Sicht wichtig, sondern auch in sozialer Hinsicht von Bedeutung. „In
Österreich sind 420.000 Menschen von schwerer Ernährungsarmut
betroffen. Allein von 2023 auf 2024 ist die Zahl der Personen in
absoluter Armut, die wir versorgen, um 67 % gestiegen. Viele wissen
nicht, wie sie die nächste Mahlzeit für sich oder ihre Kinder
bezahlen sollen. Und das, während tonnenweise Lebensmittel
weggeworfen werden“, so Alexandra Gruber , Geschäftsführerin von Die
Tafel Österreich.

Zwtl.: Bewusstseinsbildung als Schlüssel zur Reduktion von
Lebensmittelverschwendung

Bereits kleine Veränderungen im Alltag – etwa ein bewusster
Einkauf, sachgerechte Lagerung oder konsequentere Verwertung von
Lebensmittelresten – können einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von
Lebensmittelverschwendung leisten. Um solche Verhaltensänderungen
nachhaltig zu fördern, ist gezielte Aufklärung entscheidend. Genau
hier setzt die aktuelle Kampagne an: Durch Veranstaltungen,
Informationsmaterialien und Dialogformate werden Menschen dazu
eingeladen, den eigenen Umgang mit Lebensmitteln zu überdenken. Dabei
stehen praxisnahe Ansätze im Vordergrund: Warum passiert der größte
Teil der Verschwendung in den Haushalten? Wie können wir mit
einfachen Mitteln weniger wegschmeißen? Was bedeutet das
Mindesthaltbarkeitsdatum?

Über das Projekt
Die Tafel Österreich und das Ökosoziale Forum zielen in ihrem
gemeinsamen Projekt „ Isst das jemand? Gemeinsam gegen
Lebensmittelverschwendung! “ darauf ab, die Öffentlichkeit für das
Ausmaß, die Konsequenzen und den eigenen Beitrag zur
Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Durch informative
Veranstaltungen und Dialoge wird auf die Sinnlosigkeit von
Lebensmittelverschwendung hingewiesen und nachhaltiges Verhalten
gefördert. Alle Materialien zur Kampagne können direkt bei der Tafel
Österreich und dem Ökosozialen Forum bestellt werden. Das Projekt
„Isst das jemand?“ wird von Bund, Ländern und Europäischer Union
unterstützt.