Wien (OTS) – Heute wird EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall den
Entwurf für eine
europäische Strategie für Wasser-Resilienz vorstellen. Anlässlich
dessen warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor zunehmenden
Dürren auch in Österreich. Eine Analyse von Greenpeace (
https://act.gp/Trockenheitsgemeinden ) hatte bereits letztes Jahr
gezeigt, dass in 25 Jahren 470 Gemeinden in Österreich ein besonders
hohes Risiko für Wasserknappheit haben. Greenpeace fordert von
Wasserminister Norbert Totschnig Maßnahmen zum Schutz vor Dürren in
Österreich sowie vollen Einsatz für eine ambitionierte Wasser-
Strategie der EU.
Sebastian Theissing-Matei, Wasser-Experte bei Greenpeace in
Österreich: “Österreich wird zunehmend zum Land der verdorrten Äcker
und ausgetrockneten Seen. Unser Land ist von der Erderhitzung
überdurchschnittlich stark betroffen. Damit ändert sich bei uns das
Wetter besonders rasant. In Zukunft werden sich lebensbedrohliche
Fluten immer häufiger mit katastrophalen Dürren abwechseln. Darauf
muss sich Österreich noch viel besser vorbereiten.”
Eine Greenpeace-Analyse aus dem Vorjahr zeigt: In den kommenden 25
Jahren sind 470 Gemeinden in Österreich besonders stark von
Wasserknappheit bedroht. Der Großteil der Bereiche liegt vor allem in
Niederösterreich, im nördlichen Burgenland und im Südosten der
Steiermark. Besonders anfällig für Dürren ist dabei naturgemäß die
Produktion unserer Lebensmittel, denn ohne Wasser kann auf unseren
Äckern und Wiesen nichts wachsen. Die österreichische Landwirtschaft
ist bereits jetzt regelmäßig stark von Dürren betroffen. So beliefen
sich die Schäden aufgrund von Dürre hier laut Hagelversicherung in
den letzten beiden Jahren auf 150 Millionen (2024) und 170 Millionen
(2023) Euro.
Im aktuellen Regierungsprogramm finden sich erste sinnvolle Ansätze
für ein besseres Wassermanagement. So ist etwa ein zentrales
Melderegister für Wasserentnahmen geplant – ein wichtiger Schritt hin
zu mehr Transparenz. Bislang weiß niemand genau, wie viel Wasser
Industrie und Landwirtschaft tatsächlich verbrauchen, denn es gibt
nur grobe Schätzungen. Außerdem soll der zahnlose
„Trinkwassersicherungsplan“ zu einer zu einer ganzheitlichen
nationalen Wasserstrategie weiterentwickelt werden.
“ Unsere wichtigste Verbündete im Kampf gegen Wassermangel und
Überflutung ist eine intakte Natur. Naturnahe Landschaften und
lebendige Flüsse funktionieren wie riesige Schwämme: Sie nehmen bei
Starkregen große Wassermengen auf, die sonst Siedlungen gefährden
würden – und geben dieses Wasser in Trockenzeiten langsam wieder ab.
Sowohl in Österreich, als auch in Brüssel dürfen Politikerinnen und
Politiker daher nicht vergessen: Nur der Schutz unseres Wassers im
Einklang mit unserer Natur wird langfristig Erfolg haben ”, fordert
Theissing-Matei.
Die Greenpeace-Analyse “Der Mythos von unendlichen Wasser in
Österreich” (2024) finden Sie unter: https://act.gp/Wasserknappheit
Bildmaterial finden Sie unter diesem Link:
https://act.gp/TrockenheitÖsterreich
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