Wien/Graz/Innsbruck (OTS) – Wenn Prominente wie René Benko oder
Karlheinz Grasser eine Haftstrafe
antreten müssen, richtet sich das öffentliche Interesse kurzfristig
auf Gefängnisse. Ansonsten gibt es kaum Aufmerksamkeit für die
Situation der ca. 9000 Strafgefangenen in Österreich, die zumeist aus
deutlich weniger privilegierten Lebenssituationen kommen und nach
ihrem Gefängnisaufenthalt mit noch mehr Schwierigkeiten zu kämpfen
haben als zuvor. Dies bestätigt sogar die Regierung, wenn sie in den
Erläuterungen zur aktuell diskutierten Novellierung des Strafgesetzes
ausführt, dass längere Haftstrafen die Resozialisierung erschweren.
„Die meisten kommen hier schlechter raus, als sie reingegangen
sind. Kaputter, abgestumpfter, wütender.“
Ein Gefangener
In drei Veranstaltungen in Wien, Innsbruck und Graz werden
zentrale Fragen zum Thema Gefängnis diskutiert:
Samstag, 7.6., 13:30:
Wien, JA Simmering, 1110 Wien, Kaiser-Ebersdorfer-Straße 297
Wozu strafen?
Was ist die Funktion von Gefängnissen und von Strafen insgesamt?
Führt der Strafvollzug zu Resozialisierung, also dazu, dass es
Menschen gelingt, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und somit
auch die Gesellschaft sicherer wird?
Samstag, 21.6., 13:30, Graz, JA Karlau, Mauergasse
Missstände im Gefängnis
Mit welchen Problemen kämpfen Menschen in Haft? Was fehlt in der
Gesundheitsversorgung, bei den Möglichkeiten, sich durch Arbeit und
Ausbildung weiterzuentwickeln, bei den Kontakten mit den Familien?
Samstag, 28.6., 13:30, Innsbruck, JA Zieglstadl, Völserstraße 63
Solidarität mit Gefangenen
Wie ist solidarische Unterstützung von Gefangenen möglich, welche
praktischen Probleme stellen sich und wie könnte Solidarität mit und
unter Gefangenen erleichtert werden?
Die Veranstaltungen werden von Personen und Gruppen organisiert,
die Gefangene dabei unterstützen, zumindest zu den Rechten zu kommen,
die ihnen das Gesetz zuerkennt. Gleichzeitig hinterfragen sie die
Sinnhaftigkeit von Haftstrafen insgesamt.
Gesprächspartner*innen in der Pressekonferenz:
Monika Mokre (Union für die Rechte von Gefangenen, Wien), Martin
Steinbach (inmates shelter, Graz) sowie ein:e Vertreter:in der
Antirepressionsgruppe Innsbruck.
Die Pressekonferenz findet über Zoom statt. Der Zoom-Link wird
nach der Anmeldung zugeschickt. Anmeldungen: [email protected]