Großer Erfolg der LMU: Sieben Exzellenzcluster bewilligt

München (OTS) – Die LMU hat in der Exzellenzstrategie von Bund und
Ländern einen sehr
wichtigen Meilenstein erreicht: Alle sieben beantragten
Exzellenzcluster haben sich im Begutachtungsverfahren durchgesetzt
und werden ab 2026 für sieben Jahre gefördert.

„Wir freuen uns über dieses herausragende Ergebnis in einem
äußerst anspruchsvollen Wettbewerb“, sagt LMU-Präsident Prof. Dr.
Bernd Huber. „Die bewilligten Cluster spiegeln die fachliche Breite
unserer Universität wider – von der Medizin, den Natur- und
Lebenswissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Dieser
Erfolg unterstreicht eindrucksvoll unsere wissenschaftliche
Exzellenz. Er ist das Ergebnis des außergewöhnlichen Engagements und
der herausragenden Arbeit unserer Forscherinnen und Forscher sowie
der vertrauensvollen Kooperation mit unseren starken Partnern. Mein
herzlicher Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben.“

„Das herausragende Ergebnis der LMU-Exzellenzcluster ist eine
eindrückliche Bestätigung der strategischen Vision von Präsident
Huber und seinem Team – aber auch der herausragenden
Leistungsfähigkeit der Ludwig-Maximilians-Universität und der
Münchner Forschungslandschaft“, sagt der künftige LMU-Präsident
Professor Matthias Tschöp.

Der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume: „Gigantischer
Exzellenz-Erfolg für unsere Münchner Universitäten: Mit je sieben
Anträgen, darunter sechs gemeinsamen, sind TUM und LMU im Rennen um
die Exzellenzcluster erfolgreich. Klar ist: München ist das Exzellenz
-Mekka der Republik und setzt Maßstäbe für Innovation in Europa. TUM
und LMU sind die besten Universitäten Deutschlands, das stellen sie
hier einmal mehr unter Beweis. München strahlt heute besonders – und
ganz Bayern ist ein großer Gewinner: Alle bayerischen Cluster-Anträge
waren erfolgreich. Wir haben die Zahl der Cluster auf zwölf
verdoppelt. Kein anderes Land hat mehr hinzugewonnen. Langer Atem
zahlt sich aus! Wir haben mit der Hightech Agenda Bayern konsequent
in Wissenschaft und Forschung investiert und den
Wissenschaftsstandort Bayern damit substanziell gestärkt – die HTA
ist ein echter Exzellenz-Booster.“

Vier der heute an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
München bewilligten Exzellenzcluster erhielten bereits im Jahr 2019
einen Zuschlag und haben sich erfolgreich um eine Weiterförderung
beworben. Zusätzlich hat die Exzellenzkommission drei Anträge für
neue Forschungsverbünde bewilligt. Die Förderung beginnt am 1. Januar
2026 für sieben Jahre.

Die erfolgreichen Exzellenzcluster der LMU sind international
sichtbare Spitzenforschungsverbünde und befassen sich mit
fachübergreifenden Forschungsthemen, die auch eine besondere Relevanz
für aktuelle Fragestellungen und künftige Herausforderungen unserer
Gesellschaft haben. Die Schwerpunkte der Exzellenzcluster der LMU
reichen von der Systemneurologie und der Nukleinsäureforschung über
Fragen der Energiekonversion, des Bioengineering und der Entwicklung
des Universums bis hin zu Quantenwissenschaften und
kulturübergreifender Philologie.

Mit sieben geförderten Exzellenzclustern erfüllt die LMU nun auch
die Voraussetzung für die Weiterführung ihrer Förderung als
Exzellenzuniversität, deren Evaluation im weiteren Jahresverlauf
stattfinden wird. Seit dem Start des deutschen Exzellenzwettbewerbs
im Jahr 2006 ist die LMU durchgehend gefördert.

Die geförderten Cluster im Einzelnen

NEUANTRÄGE:

Cross-Cultural Philology: Neue Sichtweisen auf vormoderne
Textualität

Mehr Verständnis zwischen den Kulturen: Die eurozentrische
Perspektive in der Philologie verlassen

Dieser Exzellenzcluster, der verschiedene Querschnittsfelder aus
sieben Fakultäten der LMU vereint, wird an innovativen Konzepten für
die Zukunft der Geisteswissenschaften arbeiten. In einem
kulturübergreifenden Ansatz untersuchen die Forschenden der LMU
philologische Praktiken und kulturelle Dynamiken über einen Zeitraum
von etwa 5.000 Jahren. Dabei will der Cluster die traditionelle
eurozentrische Perspektive verlassen und so zu einem besseren
Verständnis zwischen den Kulturen in der heutigen Gesellschaft
beitragen. Philologische Traditionen im Nahen und Mittleren Osten, in
Ostasien, auf dem indischen Subkontinent, in Nord-, Ost- und
Westafrika und in Europa werden die Forschenden tiefgründig
analysieren und miteinander vergleichen.

Mehr zum Cluster „Cross-Cultural Philology“: Die eurozentrische
Perspektive in der Philologie verlassen

NUCLEATE – Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien

DNA- und RNA-Forschung für künftige medizinische Anwendungen

Nukleinsäuren verstehen und gezielt nutzen: Der Exzellenzcluster
NUCLEATE von LMU, Technischer Universität München (TUM) und Julius-
Maximilians-Universität Würzburg (JMU) will zum Motor für Innovation
in Deutschland und Europa werden, indem er die Funktionen und
Eigenschaften von DNA- und RNA-Strukturen erforscht und ihr immenses
Potenzial für die medizinische und technologische Anwendung
erweitert. Dafür ist der Verbund sehr interdisziplinär aufgestellt
und bringt von der Organischen Chemie und Biochemie, über die Zell-
und Mikrobiologie bis zur Medizin und Tiermedizin fast alle Fächer
der Naturwissenschaften zusammen – ergänzt durch Beiträge aus
Informatik und Künstlicher Intelligenz. NUCLEATE verbindet
herausragende Grundlagenforschung, modernste Technologie und
anwendungsnahe Forschung. Für die translationale Weiterentwicklung
wird NUCLEATE Hand in Hand mit dem vom Bundesforschungsministerium
geförderten Zukunftscluster CNATM arbeiten – etwa bei der Entwicklung
RNA-basierter Therapeutika.

Mehr zum Cluster Nucleate: Leuchtturm der Nukleinsäure-Forschung

BioSysteM: Biosystem-Design München

Biologie neu denken: biomolekulare Bausteine für innovative
Anwendungen in der Medizin

BioSysteM, ein gemeinsamer Cluster von LMU und TUM, hat sich zum
Ziel gesetzt, eine neue Art von Biologie zu entwickeln: Biologische
Systeme sollen nicht nur imitiert, sondern nach
ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien von Grund auf designt werden.
Von Molekülen über Zellen bis zu komplexen organähnlichen Strukturen:
Über alle biologischen Größenskalen hinweg arbeiten die Forschenden
interdisziplinär an Systemen mit programmierbaren Eigenschaften.
Dafür wollen sie mithilfe von Protein-Design und DNA-Nanotechnologie
biomolekulare Bausteine entwickeln, die sowohl in künstliche
selbstorganisierende Systeme wie auch in lebende Zellen und
„Organoide“ integriert werden können. Ziel ist es, grundlegende
Prinzipien des Lebens besser zu verstehen und gleichzeitig neue
Anwendungen zu ermöglichen – etwa neue Materialien, biomedizinische
Mikroroboter oder zielgerichtete Therapeutika.

Mehr zum Cluster BioSysteM: Biologie neu denken

FOLGEANTRÄGE:

MCQST: Münchner Zentrum für Quantenwissenschaften und –
technologie

Ein starkes Ökosystem für die zukunftsträchtige Quantenforschung
in München

Der Fokus des gemeinsamen Exzellenzclusters von LMU und TUM
„Munich Center for Quantum Science and Technology“ (MCQST-2) liegt
darauf, die Grundlagen komplexer Quantensysteme zu erforschen und die
technologische Basis für neuartige Quantentechnologien zu
verbreitern. Insgesamt sechs „Research Areas“ decken alle Gebiete der
Quantenwissenschaften ab, von der Grundlagenforschung bis zur
Anwendung. Quanteninformationstheorie spielt dabei eine ebenso
wichtige Rolle wie die Quantensimulation von Festkörpersystemen, die
Entwicklung und Erforschung neuartiger Quantenmaterialien oder
Quantensensoren oder der Aufbau eines Quantennetzwerks. Basis des
weltweit einzigartigen Forschungsverbunds, der jetzt in die zweite
Förderphase geht, ist ein starkes Ökosystem aller beteiligten
Partner, inklusive des Munich Quantum Valley, das sich als
kooperierende Einrichtung verstärkt um die Entwicklung eines
wettbewerbsfähigen Quantenrechners kümmern soll. Um die Münchner
Community auch für die Zukunft gut zu rüsten, wird MCQST-2
insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs in zahlreichen, neuen
Programmen unterstützen, ein Großteil der Mittel fließen in den
kommenden Jahren in deren Förderung.

Mehr zum Cluster MCQST: Ein starkes Ökosystem

ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen
des Lebens

Die große Frage nach dem Anfang von allem

Der gemeinsame Cluster von LMU und Technischer Universität
München (TUM) ORIGINS, der jetzt in eine zweite Runde geht, widmet
sich den großen Fragen zum Ursprung des Lebens, erforscht dabei
sowohl die Anfänge des Universums wie auch die Bedingungen, unter
denen die wesentlichen Bausteine des Lebens entstehen konnten. In den
kommenden Jahren soll dabei beispielsweise untersucht werden, welche
Exoplaneten-Atmosphären in fernen Galaxien überhaupt die Bedingungen
für Leben bereitstellen, wie wir es kennen. Beteiligt sind außerdem
die Max-Planck-Institute für Astrophysik, für Extraterrestrische
Physik, für Physik, für Plasmaphysik und für Biochemie sowie die
Europäische Südsternwarte (ESO), das Leibniz Rechenzentrum (LRZ) und
das Deutsche Museum.

Mehr zum Cluster ORIGINS: Die große Frage nach dem Anfang von
allem

SyNergy: Cluster für Systemneurologie München

Hirnerkrankungen bekämpfen

Gegen Schlaganfall, Alzheimer und entzündliche Hirnerkrankungen:
LMU und TUM forschen im Rahmen von SyNergy gemeinsam an
neurologischen Erkrankungen. Jetzt geht der Cluster in eine neue
Förderperiode – und hat sich dafür einiges vorgenommen: Mechanismen
hinter Krankheiten entschlüsseln, KI-gestützte Datenanalyseverfahren
etablieren, neue Therapiemöglichkeiten erschließen und diese in die
klinische Anwendung bringen. Außerdem will SyNergy seine Position in
der internationalen Forschung weiter festigen und der nächsten
Generation exzellenter Expertinnen und Experten den Weg ebnen.

Mehr zum Cluster SyNergy: Hirnerkrankungen bekämpfen

e-conversion: Fundamentals of Energy Conversion Processes

Grundlagenforschung für die Energiewende

Der gemeinsame Exzellenzcluster der LMU und der TUM „e-
conversion“, der jetzt in die zweite Runde geht, forscht an
grundlegenden Fragestellungen der Energieumwandlung, um innovative
Lösungen für zukünftige Anwendungen zu finden. Die Forschenden suchen
u.a. nach neuen Ansätzen für Photovoltaik, Katalyse und Batterien,
mit denen sich der globale Energiebedarf in Zukunft nachhaltiger,
effizienter und diversifizierter decken lassen soll. Dabei bündelt
der Cluster als Innovationsplattform aus der Grundlagenforschung
unterschiedliche Expertisen: von der Nanowissenschaft und der
Quantenforschung über Halbleiterphysik und Materialwissenschaft bis
zu Computationswissenschaft und künstlicher Intelligenz.

Mehr zum Cluster e-conversion: Grundlagenforschung für die
Energiewende