Stuttgart (OTS) – Die Schwäbische Alb hat gleich zwei Leading Quality
Trails: Wir waren
morgens am Donauberglandweg und abends am Albtraufgänger unterwegs
Der Tag lässt sich keine Zeit. Im Dunkeln sind wir den Pfad zum
Aussichtspunkt beim Gedächtnistempel entlanggestapft und haben die
Hand vor Augen kaum gesehen. Nun stehen wir hoch über der Donau, die
um kurz nach 5 Uhr noch in einem Bett aus Nebel liegt. Doch schon
beginnen die Lichtspiele: Am Horizont im Osten zeigt sich ein
hellroter Streifen, der von Minute zu Minute heller, gelber und
breiter wird. Schemenhaft ist bald das prachtvolle Kloster Beuron zu
sehen. Das Durchbruchstal der Donau gewinnt an Tiefe, nimmt Farbe an.
Wir schweigen, nicht etwa, weil wir noch müde vom frühen Aufstehen
sind. Sondern, weil sich uns hier wirklich ein grandioses Spektakel
an einem wunderschönen Spätsommer-Morgen bietet. Als es hell ist,
genießen wir das mitgebrachte Picknick: Kaffee, belegte Brote, Obst,
Gemüse und Joghurt. Besser kann ein Tag kaum starten.
Zwei ausgezeichnete Wanderrouten auf der Alb
Unser Aussichtspunkt liegt unweit des Donauberglandwegs über der
Donau. Dieser viertägige Wanderweg gehört zu den europäischen Leading
Quality Trails und ist neben dem Albtraufgänger der einzige Wanderweg
mit dieser Auszeichnung in Baden-Württemberg. Wir haben im Berghaus
Knopfmacher übernachtet und probieren ein neues Angebot aus: Picknick
bei Sonnenaufgang über der hier noch jungen Donau. Frühmorgens stehen
eine Thermoskanne mit Kaffee und ein Frühstücksrucksack bereit. Man
wandert zum Eichfelsen oder zum Knopfmacherfelsen und genießt
Morgenkaffee, Müsli und belegte Brote in freier Natur.
Im Donaubergland leben auch Uhu und Luchs
Das Hotel bei Fridingen bietet sich als Übernachtungsort vor
Etappe 4 des Donauberglandwegs an, der auf etwa 60 Kilometern die
höchsten Berge und tiefsten Täler der Region verbindet – und den
Lemberg mit Beuron. Gut 2.000 Höhenmeter sind dabei in täglich
wechselnden, eindrucksvollen Landschaften zu überwinden. Mal geht’s
entlang des Albtraufs, mal durch ein wildromantisches Seitental der
Donau. Dann von oben, von der Felskante des Durchbruch-Canyons, bis
hinunter ins Tal. Die Vielfalt ist der Reiz hier: die der Natur, der
Tiere und Pflanzen wie der Kulturschönheiten. Man wandert durch
kleine, historische Städte wie Mühlheim und Fridingen, kommt auch
immer wieder an Schlössern vorbei. Uhu und Luchs sind in der Region
heimisch. Und vorne an der Felskante, wo wir frühstücken, wachsen
alpine Pflanzen.
Und während der Donauberglandweg ein Stück entlang des
südwestlichen Albtraufs führt, trägt der zweite Leading Quality Trail
in Baden-Württemberg die Abbruchkante der Schwäbischen Alb schon im
Namen: Albtraufgänger heißt der 113 Kilometer lange Rundkurs ab
Wiesensteig, den man sich in sechs Tagen erwandern kann. Ein
besonderer Höhepunkt der Tour ist der Bereich des Oberen Filstals auf
Etappe 5 und 6. Dort gibt es sogar einen doppelten Trauf auf beiden
Seiten des Wanderpfads. Weil die Tour viele Höhenmeter und einen
hohen Pfadanteil hat, haben auch Trailrunner sie für sich entdeckt.
Weite Laubwälder und viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie zum
Beispiel Burgruinen, prägen die Kulturlandschaft hier. Der
Albtraufgänger verläuft zeitweise entlang der Traufkante, zeitweise
mit Blick auf eben diese. Manchmal ist man auch einfach mitten im
Wald unterwegs, wohlig eingehüllt in die Stille der Natur.
Ein ungewöhnlicher Übernachtungstipp wartet an der Strecke
zwischen Etappe 2 und 3 auf uns: Da steht ein gemütlicher
Schäferwagen auf einer Wiese am Waldrand, an einem Platz mit
grandioser Weitsicht. Die romantische Schlafgelegenheit wird während
der Sommermonate von der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf an
wechselnden Orten betrieben. Wanderer nutzen den Wagen als
Etappenziel, Einheimische und Gäste kommen her, um einen besonderen
Abend mit Sonnenuntergang und Blick über die Drei Kaiserberge
zwischen Göppingen und Lorch zu genießen. Der Schäferwagen bietet
Platz für zwei – und eine Außentoilette.
Brotzeit vor dem Schäferwagen
Im nahe gelegenen Schlat decken wir uns mit allem ein, was es für
einen gemütlichen Abend braucht: eine Brotzeit und eine Flasche
Streuobst-Prisecco von der Manufaktur Jörg Geiger zum Anstoßen. Die
Lichtspiele laufen hier in umgekehrter Reihenfolge, aber sie sind
nicht minder schön: Der Himmel im Westen wird gelb, dann orange,
schließlich rot. Wir schauen in aller Ruhe. Die Nacht lässt sich
Zeit.
Zusatz: Die Trails
Die „Leading Quality Trails – Best of Europe“ sind Wanderrouten,
die von der Europäischen Wandervereinigung nach hohen Standards
zertifiziert sind. Sie zeichnen sich durch exzellente Markierungen,
naturnahe Pfade, gute Infrastruktur sowie Landschafts- und
Kulturvielfalt aus.
Info-Kasten:
Noch mehr Reise-Tipps für die Region gibt’s unter:
donaubergland.de, mein-albtrauf.de und schwaebischealb.de
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