Österreich (OTS) – –
Aktuelle, repräsentative Marktforschung von willhaben und
Marketagent ergibt: Mehr als 20 Prozent nehmen die Suche nach
Eigentum wieder auf oder intensivieren sie
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Großteil der Immobiliensuchenden beobachtet Zinswende und
Auslaufen der aktuellen KIM-Verordnung mit Spannung
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Jüngere und männliche Befragte besonders interessiert an Eigentum
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Häuser in Salzburg, Oberösterreich und Burgenland gefragter als
vor zwei Jahren; Wohnungen in Tirol, Vorarlberg und Niederösterreich
höher im Kurs
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Immobilien gelten als gute Kapitalanlage: Besonders überzeugt
zeigen sich 40- bis 49-Jährige, Frauen sowie Personen in
Oberösterreich, Tirol und der Steiermark
In den vergangenen Jahren ist der Traum vom Eigenheim – unter
anderem bedingt durch verschärfte Kreditvergaberichtlinien, hohe
Baukosten und Zinsen sowie die anhaltende Inflation – für viele in
Österreich lebende Menschen in weite Ferne gerückt. Die aktuelle
Zinsentwicklung und das Auslaufen der so genannten Kreditinstitute-
Immobilienfinanzierungsmaßnahmen (KIM)-Verordnung ab Mitte 2025
sorgen derzeit für hoffnungsvolle Stimmung in der Branche – auch wenn
die Finanzmarktaufsicht (FMA) nun bereits zwei Nachfolgeregelungen
angekündigt hat, um Kreditvergaben weiterhin streng zu begrenzen.
Aber empfinden in Österreich lebende Menschen die Investition in
eine Immobilie damit tatsächlich wieder als greifbarer? Ja, zumindest
teilweise, wie eine aktuelle Marktforschung von willhaben und dem
Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent, bei der 1.560
Personen, die aktuell bzw. in den letzten sechs Monaten auf
Immobiliensuche waren, ausweist (Quelle: Marketagent Immobiliensuche
04/25).
Zwtl.: Drei Viertel der Immobiliensuchenden haben Zinsentwicklung und
KIM-Verordnung am Schirm
Auf die Frage, welchen Einfluss die aktuelle Zinsentwicklung und
das Auslaufen der KIM-Verordnung auf die Immobiliensuche haben zeigt
sich, dass sich nur knapp ein Viertel „noch nicht mit diesen Faktoren
beschäftigt hat“. „Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Großteil
der Befragten die aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt durchaus
mit Interesse verfolgt und gut informiert ist“, sagt Judith Kössner,
Head of Immobilien bei willhaben, und ergänzt: „In Summe gibt etwa
ein Fünftel an, die Suche nach Eigentum (wieder) aufzunehmen oder zu
intensivieren, da sich die Finanzierungsmöglichkeiten verbessern
könnten. Ein weiteres Fünftel möchte noch abwarten, um zu sehen, wie
sich die Bedingungen entwickeln.“ 16,1 Prozent der
Immobiliensuchenden geben an, dass die „Änderungen keinen Einfluss
auf ihre Immobiliensuche“ haben, alle verbleibenden Anteile entfallen
auf jene, die an einem Kauf aus diversen Gründen derzeit ohnehin
wenig oder gar kein Interesse haben.
Zwtl.: Eigentum sowie größere und exklusivere Immobilien stehen 2025
wieder höher im Kurs
Unabhängig von den aktuellen Entwicklungen zeichnet die
Marktforschung zur Immobiliensuche ein tendenziell hoffnungsvolles
Bild, was den Traum vom Eigenheim betrifft. Denn: Im Vergleich zum
Vorjahr ist der Anteil jener, die aktiv nach Eigentum suchen, wieder
gestiegen. „Dies betrifft sowohl Wohnungen als auch Häuser.
Angesprochen darauf, ob und wie sich die Art ihrer Immobiliensuche in
den vergangenen zwei Jahren verändert hat, sagen 13,4 Prozent, dass
sich ihre Suche ‚zusätzlich auf den Hauskauf‘ und 13,2 Prozent, dass
sie sich ‚auf den Wohnungskauf‘ erweitert hat. Das ist in beiden
Kategorien ein – wenn auch um wenige Prozentpunkte – höherer Wert als
2024“, fasst Kössner zusammen. Auch der Anteil jener, die ihre Suche
in den vergangenen zwei Jahren „auf größere bzw. teurere Immobilien
ausgeweitet haben“, ist von 9,3 Prozent (2024) auf 11,1 Prozent (2025
) gestiegen.
Ein Blick auf die demografischen Detailergebnisse der Studie
ergibt: Vor allem männliche Immobilieninteressenten sowie jüngere
Personen zwischen 18 und 39 Jahren konstatieren, ihre Suche verstärkt
auf Eigentumsobjekte ausgeweitet zu haben. Besonders deutlich ist der
Anstieg jener, die nach Einfamilienhäusern suchen, in den
Bundesländern Salzburg, Oberösterreich und Burgenland. Ein
überdurchschnittlich häufig gestiegenes Interesse an
Eigentumswohnungen zeigt sich hingegen in Tirol, Vorarlberg und
Niederösterreich.
Zwtl.: ÖsterreicherInnen empfinden Immobilien großteils als sinnvolle
Kapitalquelle
Woher das Geld kommt, mit dem in Österreich lebende Menschen in
eine Immobilie investieren, erheben willhaben und Marketagent ebenso
seit bereits einigen Jahren. An erster Stelle rangiert – wobei
Mehrfachnennungen möglich waren – „Erspartes“ (64,1 Prozent), gefolgt
von einer „Fremdfinanzierung (Kredit)“ (57,1 Prozent) und weit
abgeschlagen „geliehenem Geld von Familie und FreundInnen“ (19,3
Prozent) an dritter Stelle. Dicht beieinander liegen Kapitalquellen
vier und fünf, „Geld aus einem Erbe“ (10,9 Prozent) und „Verkauf von
Eigentum (z.B. Auto, Motorrad etc.)“ (9,1 Prozent). Im Vergleich zur
Vorjahreserhebung haben sich diese Werte kaum verschoben – einzig und
allein das geliehene Geld aus dem Umfeld scheint heuer mit 19,3
Prozent etwas verbreiteter zu sein als 2024 (17 Prozent).
„Als sinnvolle Kapitalanlage betrachten die Immobiliensuchenden
den Kauf von Eigentum allemal“, fasst Judith Kössner von willhaben
zusammen und führt aus: „In Summe finden 81,5 Prozent, dass
Immobilien ‚das beste‘ (15,2 Prozent), ‚eine der besten‘ (36,9
Prozent) oder ein ‚unter bestimmten Marktbedingungen gutes‘ (29,4
Prozent) Investment sind. Lediglich in Summe 9,7 Prozent würden dies
eher verneinen, die verbleibenden 8,8 Prozent meinen, dies nicht
einschätzen zu können.“ Interessant: Zu den überzeugtesten
BefürworterInnen der Immobilie als Kapitalanlage zählen vor allem 40-
bis 49-Jährige, Personen aus Oberösterreich, Tirol und der Steiermark
– sowie tendenziell eher Frauen als Männer.
Zwtl.: Langfristig günstiger und wertbeständig: Gründe für – und
gegen – die Suche nach Eigentum
Zu guter Letzt stellt sich die Frage, was für die Suche nach
einer Eigentumsimmobilie spricht. Der „Wunsch, in den eigenen vier
Wänden zu leben“ (39,2 Prozent) steht hier an erster Stelle, gefolgt
von der Einschätzung, dass es „langfristig günstiger ist, in einer
eigenen Immobilie zu wohnen“ (37,5 Prozent) und „dass es eine
vergleichsweise wertbeständige Geldanlage ist“ (35,2 Prozent) – auch
hier waren Mehrfachnennungen möglich. Auf der anderen Seite des
Spektrums – die Gründe, die gegen den Erwerb von Wohneigentum
sprechen – geht es, auch wenn sich die Marktbedingungen aktuell etwas
entspannen, in erster Linie um Finanzielles: „Keine (Eigen-)Mittel
für den Kauf einer Immobilie“ ist mit 33,7 Prozent der am häufigsten
genannte Grund. Aber: Auch die „hohen Nebenkosten“ (18,5 Prozent) und
dass die Befragten „keinen Kredit bekommen“ (16,6 Prozent) wurden
häufig genannt.
Methodik
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat im Auftrag
von willhaben im März/April 2024 insgesamt 1.560 Interviews zum Thema
„Immobiliensuche“ durchgeführt. Befragt wurden Personen im Alter
zwischen 18 und 59 Jahren, die in den letzten sechs Monaten auf
Immobiliensuche waren bzw. aktuell sind. Das Sample steht
repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.