Forschungsforum der Fachhochschulen: Impulse für eine zukunftsorientierte Wissenschaftspolitik

Redaktion

Das 18. Forschungsforum der Fachhochschulen, das in diesem Jahr an der FH Campus Wien stattfand, setzte ein starkes Zeichen für die angewandte Forschung und die Zukunft der Wissenschaftslandschaft in Österreich. Mit 620 Teilnehmenden, 174 Vorträgen und 75 Postern bot die Veranstaltung eine Plattform für den Austausch über aktuelle Forschungsfragen und ihre politischen Rahmenbedingungen. Erstmals nahmen auch Universitäten aus dem In- und Ausland teil, was dem Forum eine internationale Dimension verlieh.

Österreichische und internationale Beteiligung

Die Veranstaltung zog 20 Fachhochschulen und 9 Universitäten aus Österreich sowie 7 Universitäten und 4 Fachhochschulen aus dem Ausland an. Diese breite Beteiligung verdeutlicht die Relevanz des Forums als Drehscheibe für den wissenschaftlichen Dialog und die Vernetzung im Bereich der angewandten Wissenschaften.

Politische Unterstützung und Zukunftsvisionen

Ein Highlight des Forums war der Abendempfang, bei dem die österreichische Wissenschafts- und Forschungsministerin Eva-Maria Holzleitner die künftige Ausrichtung der Fachhochschulen skizzierte. Sie sprach sich für mehr Hochschulautonomie, das Promotionsrecht für FH/HAW und die Erarbeitung eines neuen Entwicklungs- und Finanzierungsplans aus. Diese Schritte sollen die Fachhochschulen weiter stärken und ihre Rolle als Innovationsmotor festigen.

Diskussionen über angewandte Forschung

In einer Podiumsdiskussion wurde die Bedeutung von Forschung und Innovation für eine stabile und wettbewerbsfähige Zukunft Europas hervorgehoben. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Österreich eine mutige Wissenschaftspolitik benötigt, die sowohl exzellente Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung fördert.

Impulse für die Zukunft

Am zweiten Tag des Forums moderierte Karin Bauer vom „Der Standard“ eine Diskussion zu den Zukunftsperspektiven der Fachhochschulen. Sabine Rein, Präsidentin der Hochschule Konstanz, schlug eine Umbenennung der Fachhochschulen in „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ sowie die Einführung eines Promotionsrechts vor. Diese Maßnahmen könnten zusätzliche Fördermöglichkeiten erschließen und die Zusammenarbeit mit der Industrie intensivieren.

Unternehmer Markus Himmelfreundpointner unterstrich die Bedeutung praxisnaher Forschung für die Innovationskraft von Unternehmen. Der FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik forderte eine nachhaltige Basisfinanzierung der angewandten Forschung, um den Innovationsstandort Österreich zu stärken.

Stefan Zotti, Deputy Head of Unit Higher Education, sprach sich für eine verstärkte Förderung der kooperativen angewandten Forschung auf europäischer Ebene aus, während Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts, forderte, dass neben ökonomischen auch gesellschaftliche und kulturelle Kriterien bei Förderentscheidungen berücksichtigt werden sollten.

Fazit und Ausblick

Ulrike Prommer, Präsidentin der FHK, betonte die zentrale Rolle der angewandten Forschung als Motor für den Wissens- und Wirtschaftsstandort Österreich. Sie kündigte an, die gewonnenen Impulse in die bevorstehenden Gespräche zur Hochschulfinanzierung und zur nationalen Forschungsstrategie einzubringen.