Wien (OTS) – Ein Einkauf in Bio-Qualität ist ohne Mehrkosten möglich,
wenn der
eigene Ernährungsstil insgesamt nachhaltiger ausgerichtet wird. Das
zeigt eine neue Studie des Instituts für biologischen Landbau (FiBL)
für die Umweltschutzorganisation WWF Österreich. Demnach kann sich
eine durchschnittliche vierköpfige Familie einen Warenkorb in Bio-
Qualität leisten, wenn sie sich gesünder und umweltfreundlicher
ernährt und die Verschwendung von Lebensmitteln reduziert. “Für den
eigenen Speiseplan heißt das: mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte und
im Gegenzug weniger Tierprodukte, Süßigkeiten und Softdrinks”, sagt
Pegah Bayaty, WWF-Expertin für nachhaltige Ernährung. Sie fordert von
der Bundesregierung “mehr Bewusstseinsbildung und Unterstützung für
einen biologischen und pflanzenreichen Einkauf” – darunter eine
Mehrwertsteuersenkung auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sowie eine
durchgängige Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für tierische
Produkte im Handel und in der Gastronomie. “Denn nur wer ausreichend
informiert ist, kann sich bewusst für eine nachhaltige Ernährung
entscheiden”, sagt Bayaty vom WWF.
“Durch einen gesünderen Ernährungsstil und sorgsamen Umgang mit
Lebensmitteln kann so viel gespart werden, dass ein Warenkorb mit 100
Prozent Bioprodukten leistbar ist”, sagt Studienautor Martin
Schlatzer vom Institut für biologischen Landbau (FiBL). “Die größten
Einsparungseffekte können durch eine rein pflanzliche Ernährung
erzielt werden – sowohl hinsichtlich der wirtschaftlichen Kosten als
auch hinsichtlich der Kosten für das Klima”, so Schlatzer.
In Österreich liegt der Fleischkonsum derzeit um das Vierfache
über den Ernährungsempfehlungen des Gesundheitsministeriums. Zumal
der Fleischkonsum besonders hohe Ausgaben verursacht, gibt es hier
laut Studie das größte Einsparungspotenzial. “Weniger Fleisch schont
somit die Geldbörse, hilft dem Klima und der eigenen Gesundheit”,
sagt WWF-Expertin Pegah Bayaty unter Verweis auf einen für die Studie
berechneten Warenkorb-Vergleich. Demnach würden die mit der Ernährung
verbundenen Treibhausgasemissionen beim Umstieg auf einen gesünderen
Bio-Speiseplan um 54 Prozent sinken. “Dieser deutliche Vorteil für
Gesundheit, Leistbarkeit von Bio-Produkten und für das Klima geht
primär auf den Ernährungsstil per se zurück, also vor allem die
Reduktion des Konsums von Fleisch und Wurstwaren, gefolgt von der
Reduktion von vermeidbaren Lebensmittelabfall“, sagt Co-Studienautor
Thomas Lindenthal vom Institut für biologischen Landbau (FiBL).
Über die Studie und den “Eco-Leistbarkeitsindex”
Für die aktuelle Studie und die Berechnung des “Eco-
Leistbarkeitsindexes” hat das Institut für biologischen Landbau die
Kriterien Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klimafreundlichkeit,
Leistbarkeit nach den Parametern Kosten, Gesundheit und ökologische
Nachhaltigkeit (Treibhausgasemissionen) bewertet. Der Index zeigt den
starken Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit, Gesundheit und
Leistbarkeit der Ernährung. Gefördert wurde die Erstellung der Studie
von der “aws Sustainable Food Systems Initiative”.
Die neue WWF-Ernährungsstudie gibt es hier zum Download .
Bilder hier zum Download .
Weitere Infos hier .