vidaflex begrüßt einheitliche Qualitätskriterien in 24-Stunden-Betreuung

Wien (OTS) – Die von Gesundheits- und Sozialministerin Korinna
Schumann
angekündigte Initiative für bundesweit einheitliche und verbindliche
Qualitätskriterien in der 24-Stunden-Betreuung ist ein wichtiger
Schritt. vidaflex – die gewerkschaftliche Initiative für Ein-Personen
-Unternehmen (EPU) – unterstützt das Vorhaben ausdrücklich: „Gute
Qualität gelingt nur, wenn die Perspektive der Betreuungskräfte in
Ausarbeitung, Umsetzung und Kontrolle zentral verankert wird“, sagt
Yvonne Heuber, vidaflex-Generalsekretärin für 24-Stunden-Betreuung.

„Wir begrüßen den Plan der Sozialministerin für einheitliche
Standards. Aber Qualitätssicherung darf nicht nur aus der Sicht von
Agenturen und der öffentlichen Hand gedacht werden. Was im Alltag
wirklich wirkt, wissen die Betreuungskräfte selbst – ihre Erfahrungen
müssen daher ebenfalls zur Richtschnur werden“, betont Heuber weiter.

Die Personenbetreuung ist ein tragender Pfeiler der Pflege zu
Hause. Einheitliche Regeln für Agenturen können Transparenz schaffen
und Missstände eindämmen. Damit der Qualitätsschub bei den Menschen
ankommt, braucht es klare Mindeststandards für faire Arbeits- und
Vertragsbedingungen, wirksame Kontrollen – und die systematische
Einbindung derjenigen, die täglich betreuen, nämlich der
Personenbetreuer:innen. vidaflex bietet an, die Erfahrungen aus der
jahrelangen Arbeit mit tausenden Betreuungskräften in den Prozess
einzubringen – praxisnah, lösungsorientiert und im Interesse aller
Beteiligten: Betreute, Angehörige und Betreuungskräfte, so die
vidaflex-Generalsekretärin für 24-Stunden-Betreuung.

vidaflex-Forderungen:

· Einbindung der Praktiker:innen: Fixe Sitze für Vertreter:innen
der Betreuungskräfte (z. B. vidaflex) in der
Pflegeentwicklungskommission und in einschlägigen Arbeitsgruppen –
mit Anhörungs- und Mitgestaltungsrechten.

· Verbindliche Mindeststandards für Agenturen: Transparente,
zweisprachige Verträge; klare Leistungsbeschreibungen;
nachvollziehbare Gebührenmodelle; Verbot intransparenter Abzüge.

· Faire Rahmenbedingungen für Betreuungskräfte: Kostentransparenz
und pünktliche Zahlungen; geregelte Ruhe- und Übergabezeiten;
Absicherung bei Ausfällen; Ersatzregelungen ohne finanzielle
Nachteile.

· Qualitätssicherung mit Wirkung: Regelmäßige, unabhängige
Kontrollen; niederschwelliger, mehrsprachiger Beschwerdemechanismus;
Berichtspflichten und wirksame Sanktionen bei Verstößen.

· Sprach- und Kompetenzförderung: Realistische
Sprachanforderungen, flankiert durch finanzierte berufsbezogene
Deutsch- und Fachmodule sowie Anerkennung vorhandener Kompetenzen.

· Transparenz für Familien: Vergleichbare Qualitätskriterien und
ein öffentliches Register geprüfter Agenturen.

· Sorgfältige Regulierung bei Drittstaaten: Mögliche
Öffnungsschritte nur mit flankierenden Schutzstandards, um Dumping zu
verhindern.

„Qualität in der Betreuung ist untrennbar mit fairen Bedingungen
für jene verknüpft, die sie tagtäglich leisten. Wer Qualität will,
muss auch die Beteiligung der Betreuungskräfte sicherstellen – am
Verhandlungstisch und in der Praxis“, bekräftigt Heuber abschließend.

Über vidaflex

vidaflex ist die gewerkschaftliche Initiative der vida für Ein-
Personen-Unternehmen. Wir vertreten die Interessen von
Selbstständigen – darunter viele Personenbetreuer:innen – und setzen
uns für faire Rahmenbedingungen, transparente Verträge und gelebte
Qualität in der 24-Stunden-Betreuung ein.