Wien (OTS) – Die Europäische Kommission hat ein neues Maßnahmenpaket
vorgelegt,
das Wohnen in Europa klimafreundlicher und leistbarer machen soll.
Damit setzt sie einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der
überarbeiteten EU-Gebäuderichtlinie, die ein zentrales Instrument
ist, um Energiekosten zu senken, den Ausbau erneuerbarer Energien
voranzutreiben und die soziale Dimension der Energiewende zu stärken.
Andreas Schieder, SPÖ-EU-Delegationsleiter im Europäischen Parlament
und einziges österreichisches Mitglied im Wohnausschuss, begrüßt die
Initiative: „Gerade in Wochen wie diesen, in denen Europa unter einer
extremen Hitzewelle leidet, zeigt sich ganz konkret, warum der
Gebäudesektor endlich energieeffizienter werden muss. Wenn sich
Wohnungen tagsüber so stark aufheizen, dass nachts an Schlaf kaum zu
denken ist, wird spürbar, was vernachlässigte Sanierungen für die
Lebensrealität vieler bedeuten. Es braucht endlich flächendeckend
thermische Sanierungen, mit Fassaden, die nicht nur gegen Kälte,
sondern auch gegen Hitze schützen. Denn während sich Wohlhabende
klimatisierte Wohnungen oder ein Haus mit Garten und Pool leisten
können, sitzen Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen in
überhitzten Wohnungen fest. Das ist nicht nur eine ökologische,
sondern auch eine soziale Frage. Gleichzeitig ist klar: Ohne den
Gebäudesektor lässt sich die Klimakrise nicht bewältigen. Immerhin
entfallen rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und der CO₂-
Emissionen in Europa auf unsere Gebäude. Je effizienter sie sind,
desto geringer fallen die Energierechnungen aus und desto leistbarer
wird das tägliche Leben. Nachhaltigkeit und leistbares Wohnen gehören
eindeutig zusammen.“ ****
Neben dem Maßnahmenpaket für klimafreundlicheres und leistbares
Wohnen hat die Europäische Kommission mit dem Housing Advisory Board
auch ein neues Expertengremium ins Leben gerufen. Andreas Schieder
begrüßt die Einrichtung, mahnt aber zugleich rasches Handeln ein:
„Mit dem neuen Housing Advisory Board schafft die Europäische
Kommission ein wichtiges Expertengremium, das die Mitgliedstaaten
künftig dabei unterstützen soll, Strategien für leistbares und
nachhaltiges Wohnen zu entwickeln. Doch eines ist klar: Schöne Worte
alleine werden die Wohnungskrise nicht lösen, das Gremium muss
konkrete Maßnahmen auf den Tisch legen. Denn Wohnen ist zu einer
sozialen Frage von europäischem Ausmaß geworden und sie braucht
endlich europäische Antworten.“ (Schluss) jw/lw