Großlobming – G’Schlössl Murtal (OTS) – In einer an Spannung kaum zu
überbietenden Schlussrunde setzt sich
die ukrainische Olympiasiegerin Anna Muzychuk aufgrund der
Zweitwertung durch und gewinnt den Grand Prix von Österreich in
Großlobming! Auf den Plätzen folgen die chinesischen Großmeisterinnen
Zhu Jiner und Tan Zhongyi. In der Gesamtwertung verpasst die
Ukrainerin denkbar knapp die Qualifikation für das Kandidatenturnier,
in dem die Herausforderin für den nächsten WM-Kampf ermittelt wird.
Trotz zweier Turniersiege in der Serie (Zypern und Österreich)
reichen ihre Gesamtpunkte nicht aus, um Alexandra Goryachkina aus der
Russischen Föderation zu überholen. Ihre emotionale Reaktion nach dem
Remis in der Schlussrunde spiegelte die Dramatik dieses Finales
eindrucksvoll wider: „Ich war noch nie so traurig, ein Turnier zu
gewinnen.“
In der Gesamtserie, bestehend aus 6 Turnieren, tritt jede
Spielerin dreimal an, die Ergebnisse werden zusammengezählt. Im
hochklassigen Teilnehmerinnenfeld von gesamt 23 Spielerinnen aus
aller Welt krönte sich Zhu Jiner (China) zur Gesamtsiegerin des
Frauen-Grand-Prix 2024–2025 und sicherte sich gemeinsam mit der
Zweitplatzierten Aleksandra Goryachkina (Russland) einen der
begehrten Startplätze im Kandidatenturnier 2026.
Zhu Jiner zeigte im Verlauf der Serie und insbesondere in
Österreich starke Nerven. In ihrer letzten Partie gegen die ehemalige
Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk konnte sie sich trotz
zwischenzeitlich schwieriger Stellung ein Remis erkämpfen – ein
halber Punkt, der für den Gesamtsieg ausschlaggebend war. „Ich bin
sehr glücklich über meine Leistung und habe viel gelernt“, sagte die
22-Jährige nach dem Turnier.
Österreicherin mit Kampfschach! Neben dem Spitzenkampf gab es
auch aus österreichischer Sicht erfreuliche Momente: Neo-
Österreicherin Olga Badelka beendete das Turnier mit einem
überzeugenden Sieg über die georgische Spitzenspielerin Nana
Dzagnidze und zeigte damit ihr großes Potenzial auf internationalem
Parkett. In 9 Partien remisierte Olga nur einmal, 8 entschiedene
Partien sprechen eine klare Sprache – Olga spielt (fast) immer auf
Sieg!
Bei der feierlichen Abschlusszeremonie betonte der CEO des
Weltschachbundes FIDE, Emil Sutovsky, die Bedeutung des Turniers:
„Die Spielerinnen sind die Heldinnen dieses Events. Wir arbeiten
intensiv daran, dem Frauenschach global noch mehr Raum, Förderung und
Sichtbarkeit zu geben. Dieser Event setzte in jeder Hinsicht neue
Maßstäbe – der beste Grand Prix, der bisher stattgefunden hat!“
Der Präsident des österreichischen Schachbundes, Michael
Stöttinger, zeigte sich stolz und zufrieden über die Durchführung des
Turniers in der Steiermark: „Dieses Finale war ein Meilenstein für
das Frauenschach in Österreich. Den Turniersaal ins Glashaus des
G’schlössl Murtal zu verlegen war natürlich ein Risiko – und hat sich
voll bezahlt gemacht! Der internationale Medienwert war exzellent,
dieses Turnier bleibt allen Spielerinnen und dem großartigen Team mit
Sicherheit für immer in Erinnerung! Danke an alle Mitwirkenden!“
Turnierwebsite
https://womengrandprix.fide.com
Ergebnisse bei Chess-Results
https://chess-results.com/tnr1169613.aspx
FIDE
Österreichischer Schachbund
https://www.chess.at