Wien (OTS) – Sehr geehrte Frau Bundesministerin Plakolm,
sehr geehrter Herr Bundesminister Karner,
als Österreichische Gewerkschaftsjugend zeigen wir uns tief
besorgt über die aktuellen Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen
und den mangelnden Einsatz in der Extremismusprävention in
Österreich. Aus diesem Anlass starten wir eine bundesweite Kampagne
unter dem Titel: Demokratie zu Grabe tragen – Extrem daneben!
Der zunehmende Einfluss von extremistischen und
nationalsozialistischen Ideologien in Europa ist alarmierend.
Gewalttaten – zuletzt in Österreich und Deutschland – zeigen, wie
real diese Bedrohung ist. Besonders junge Menschen haben online
leichten Zugang zu radikalen Inhalten und geraten dadurch verstärkt
in den Fokus extremistischer Gruppen.
Unsere Kampagne setzt deshalb ein starkes Zeichen für Aufklärung,
Prävention und Haltung.
Der aktuelle Verfassungsschutzbericht unterstreicht den
dringenden Handlungsbedarf. Wir sehen zahlreiche Möglichkeiten, um
aktiv gegenzusteuern, und fordern insbesondere folgende Maßnahmen:
–
Weiterbildung in den Bereichen Demokratie und Politik in den
Schulen forcieren,
–
moderierte Social-Media-Plattformen und besseres Monitoring im
digitalen Raum,
–
schulpsychologische Unterstützung als präventive Maßnahme
ausbauen,
–
Medienkompetenz gezielt gegen Desinformation und Fake News
stärken,
–
verpflichtende Gedenkfahrten zur Auseinandersetzung mit der
faschistischen und nationalsozialistischen Vergangenheit in Schulen
einführen und
–
eine österreichweite Jugendstrategie zur Extremismusprävention
und Deradikalisierung.
Wir werden nicht tatenlos zusehen. Deshalb organisieren wir
österreichweit Workshops für Lehrlinge, denn Prävention muss dort
ansetzen, wo junge Menschen ihre Zeit verbringen und ihre Meinung
bilden.
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns in den Dialog zu treten, um
gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und unsere Demokratie zu
schützen.
Mit gewerkschaftlichen Grüßen
Leon Hartl
Bundesjugendvorsitzender
Matthias Hauer
Bundesjugendsekretär