Wien (OTS) – Bei der Gala-Veranstaltung der Zeitschrift Journalist
(Oberauer
Verlag) im ORF-Zentrum wurde die Brüssel-Korrespondentin des ORF,
Raffaela Schaidreiter, zur „Journalistin des Jahres 2024” gekürt. Sie
hatte einige wichtige Botschaften dabei. Wir brauchen Vorbilder und
Weckrufe in der Medienbranche.
Vertreter der Yeni Vatan Gazetesi – Neue Heimat Zeitung waren
dabei und haben den Abend miterlebt.
Zwtl.: Botschaft 1: „Welchen Mehrwert kann der Bericht dem Publikum
bieten?“
In der Laudatio wurde Raffaela Schaidreiter für ihre
„Bescheidenheit kombiniert mit journalistischem Mut“ gelobt. Auch
ihre Arbeitswut, ihre Analysefähigkeit und ihre Gabe, „alles so
herunterzubrechen, dass es auch meine Oma versteht“, wurden als
Stärken hervorgehoben. Schaidreiter selbst erinnerte daran, dass sie
von tschechischen Journalist:innen gelernt habe, wie wichtig es im
Journalismus sei, sich bei jedem Bericht immer vorher zu fragen,
welchen Mehrwert man dem Publikum biete und ob man kritisch genug
agiere.
Zwtl.: Botschaft 2: Weckruf – Wer ist der Star hier?
In einer von Korruption geprägten Welt – inklusive Österreich, wo
der Korruptionsindex seit Jahren leider steigt– in der die Sprache
korrupter Politiker:innen, Bürokrat:innen und mächtiger Menschen von
Scheinheiligkeit durchzogen ist , freut man sich über solche
Erkenntnisse und vorbildlichen Weckrufe , die eigentlich
selbstverständlich sein sollten. Doch es ist nicht mehr
selbstverständlich.
Besonders in Erinnerung geblieben von der Journalistin des Jahres
2024, Raffaela Schaidreiter, ist ihr sinngemäßer Satz:
„Vergessen wir nicht: Wir berichten über Stars, sind aber keine
Stars.“
Zwtl.: Botschaft 3: Glaubwürdigkeit ist das höchste Kapital!
Viele JournalistInnen die heute vergessen wer der Star ist und
wer nicht, wirken nicht nur bedenklich, sondern auch unglaubwürdig.
Sie beschäftigen sich nicht mehr mit dem Thema, dem Ereignis und dem
Problem, sondern mit dem angeblichen Star, der als Journalist:in
auftritt. Oder so tut. Das größte Kapital einer seriösen
Medienanstalt sind ihre JournalistInnen, ihr wichtigstes Gut ist
jedoch die Glaubwürdigkeit. Sie müssen sich mit harter, kritischer
Arbeit für das Gemeinwohl und die freiheitlich-demokratische
Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Andernfalls droht aus einer de facto
Halb- oder Volldemokratie ein Einparteienstaat, leider wie die
Türkei, zu werden.
Außerdem wurde Michael Kuhn für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Einen Sonderpreis der Redaktion erhielten Rainer Fleckl (Krone),
Sebastian Reinhart (freier Journalist, News) und Thomas Seifert. Zur
„Chefredakteurin des Jahres” wurde Maria Scholl (APA) und viele
wertvolle JournalistenInnen und Medien- ManagerInnen gewählt.
Herzliche Gratulation!