GLOBAL 2000 und AK OÖ nehmen Sommerschuhe unter die Lupe

Wien (OTS) – GLOBAL 2000 und die Arbeiterkammer Oberösterreich haben
19 Modelle
von Sommerschuhen auf gefährliche Chemikalien, bekannt als Substances
of Very High Concern (SVHCs), getestet. Diese Stoffe, die gemäß der
europäischen Chemikalien-Verordnung (REACH) als besonders
besorgniserregend gelten, können krebserregende, hormonelle,
fortpflanzungsschädigende oder erbgutverändernde Eigenschaften
aufweisen. Erfreulicherweise waren in mehr als der Hälfte der Proben
keine SVHCs enthalten. Allerdings fanden sich in acht Proben Spuren
von Blei, das als potenziell krebserregend und
fortpflanzungsschädlich gilt.

“Es freut uns, dass in so vielen der getesteten Schuhe keine
besonders besorgniserregenden Substanzen gefunden wurden. Zwei Paar
Schuhe, unter anderem Flip Flops von TEMU mit Extremwerten, sind
allerdings so stark belastet, dass sie in Europa gar nicht verkauft
werden dürften”, erklärt Dominik Linhard, Bereichsleiter bei GLOBAL
2000. “Verbraucher:innen haben in der EU ein Recht auf Auskunft über
besonders besorgniserregende Chemikalien in Produkten. Unser Ergebnis
zeigt, wie wichtig es ist, hier noch mehr aufzuklären.”

TEMU-Flip Flops überschreiten Grenzwert um das 420-fache

Die untersuchten Flip Flops von TEMU enthalten 42% Weichmacher,
von denen viele erwiesenermaßen fortpflanzungsschädlich sind und
Einfluss auf unseren Hormonhaushalt haben – mit schwerwiegenden
gesundheitlichen Folgen. Der EU-Grenzwert für diese Stoffe ist um das
420-fache (!) überschritten. “Das TEMU-Ergebnis hat uns sehr
erschreckt. Weichmacher aus diesen Schuhen werden über die Haut
aufgenommen oder landen im Hausstaub und gelangen von dort in unsere
Lungen. Sie werden sogar im Urin von Kindern nachgewiesen, teilweise
in beträchtlichen Konzentrationen. Solche Schuhe sind verboten und
sollten keinesfalls getragen werden”, mahnt Linhard.

Blei in acht Proben
In mehr als einem Viertel der untersuchten Schuhe wurde Blei
festgestellt. “Die gefundenen Mengen lagen allerdings unter dem
Grenzwert. Blei reichert sich bei stetiger Aufnahme selbst kleinster
Mengen im Körper an und kann im Laufe der Zeit zu chronischen
Vergiftungen führen. Deshalb besteht auch schon bei kleinen Mengen
Grund zur Vorsicht“, erklärt Linhard.

Selbst aktiv werden mit der APP “ Scan4Chem ”

Mit der App “Scan4Chem” können Verbraucher:innen bei Herstellern
und Händlern anfragen, ob ein bestimmtes Produkt SVHCs enthält. Damit
setzen sie ein wichtiges Zeichen, dass ihnen die Inhaltsstoffe der
Produkte wichtig sind. Außerdem lassen sich so diejenigen Unternehmen
ermitteln, die besonderen Wert darauf legen, dass ihre Produkte frei
von bedenklichen Stoffen sind und sich ihrer Verantwortung gegenüber
Konsument:innen bewusst sind.

– Der ganze Bericht zum Download