Wien (OTS) – Die Klimakrise hat uns fest im Griff. Hitzewellen werden
immer
häufiger und dauern immer länger. Das sorgt bei zunehmend vielen
Menschen für gesundheitliche Probleme. Besonders betroffen sind
Arbeitnehmer:innen, denn sie können im Regelfall wenig Einfluss auf
die Arbeitsumgebung nehmen. „Bei über 30 Grad Celsius steigt das
Risiko von Arbeitsunfällen um bis zu 7 Prozent. Überhitzung kann
ernste gesundheitliche Folgen bis hin zu einem tödlichen Hitzeschlag
haben“, sagt Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Sicherheit,
Gesundheit und Arbeit der Arbeiterkammer Wien.
EU-weit sind laut Eurofound bereits 23 Prozent aller
Arbeitnehmer:innen mindestens ein Viertel der Zeit hohen Temperaturen
ausgesetzt, in der Landwirtschaft und Industrie sind es laut
Eurofound 36 Prozent und im Baugewerbe 38 Prozent. Tendenz steigend.
Gerade deshalb müssen die Arbeitnehmer:innen besser vor Hitze
geschützt werden. „Der Schutz vor Hitze am Arbeitsplatz muss
ausgebaut werden. Maßnahmen nach dem STOP-Prinzip müssen schon ab 30
Grad Celsius beziehungsweise Hitzewarnstufe Gelb greifen“, fordert
Rosoli.
Das STOP-Prinzip ist ein Sicherheitskonzept, welches sich aus den
Anfangsbuchstaben der Wörter Substitution, Technische Maßnahmen,
Organisatorische Maßnahmen und Persönliche Schutzausrüstung
zusammensetzt.
Mit Substitution ist gemeint, wenn möglich einen Wechsel an einen
kühleren Arbeitsort zu machen. Technische Maßnahmen wären etwa
Beschattung oder Kühlung. Organisatorische Maßnahmen beispielsweise,
dass die Arbeitszeiten vor die Mittagshitze verlegt oder mehr Pausen
eingelegt und zum Entwärmen genutzt werden. Auf der persönlichen
Ebene ist das Eincremen, entsprechende Kleidung und viel Trinken
wichtig.
Maßnahmen gegen Hitze schützen nicht nur Arbeitnehmer:innen,
sondern beugen auch krankheitsbedingten Ausfällen und damit
wirtschaftlichen Schäden vor. Ohne Maßnahmen gegen Hitze häufen sich
Krankenstände, Rettungstransporte und Krankenhausaufenthalte. Das
heißt richtig gesetzte Maßnahmen entlasten auch die öffentlichen
Haushalte. „Wenn die getroffenen Maßnahmen gesundheitliche Schäden
nicht verhindern können, muss es in letzter Konsequenz bezahlt
Hitzefrei geben“, fordert Rosoli.