AK OÖ: Flip Flops des Online-Riesen TEMU sind extrem stark mit gesundheitsgefährdeten Chemikalien belastet

Linz (OTS) – Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich
hat gemeinsam
mit der Umweltorganisation GLOBAL 2000 19 Sommerschuhe auf
gefährliche Chemikalien, getestet. In Flip Flops von TEMU waren
fortpflanzungsschädliche und gesundheitsgefährdende Weichmacher so
hoch konzentriert, dass diese in Europa nicht verkauft werden
dürften. Mehr als die Hälfte der restlichen getesteten Schuhe waren
unbedenklich.

Die untersuchten Flip Flops von TEMU enthalten 42 Prozent
Weichmacher, von denen viele erwiesenermaßen fortpflanzungsschädlich
sind und Einfluss auf unseren Hormonhaushalt haben – mit
schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Erschreckendes Ergebnis: Der
EU-Grenzwert für diese Stoffe ist im Flip Flop von TEMU um das 420-
fache (!) überschritten worden. Weichmacher aus diesen Schuhen werden
über die Haut aufgenommen oder landen im Hausstaub und gelangen von
dort in unsere Lungen. Sie werden sogar im Urin von Kindern
nachgewiesen. Schuhe mit derartigen Belastungen sind in der EU
verboten und sollten keinesfalls getragen werden.

Belastungen mit gefährlichen Stoffen nur in einzelnen Flip Flops
Grundsätzlich erfreulich ist, dass in vielen der getesteten Schuhe
keine besonders besorgniserregenden Substanzen gefunden wurden.
Allerdings wurden in zwei der 19 untersuchten Schuhe so starke
Belastungen festgestellt, dass sie in Europa gar nicht verkauft
werden dürften.

Blei in acht Proben
In acht Proben, also in mehr als einem Viertel, wurden Spuren von
Blei festgestellt, das als potenziell krebserregend und
fortpflanzungsschädlich gilt. Die gefundenen Mengen lagen allerdings
unter dem erlaubten Grenzwert. Blei reichert sich bei stetiger
Aufnahme selbst kleinster Mengen im Körper an und kann im Laufe der
Zeit zu chronischen Vergiftungen führen. Deshalb besteht auch schon
bei kleinen Mengen Grund zur Vorsicht.

Bei Zweifel selbst nachfragen
Konsument:innnen haben in der EU ein Recht auf Auskunft über
besonders besorgniserregende Chemikalien in Produkten. Mit der App
„Scan4Chem” kann man bei Herstellern und Händlern ganz einfach
anfragen, ob ein bestimmtes Produkt sogenannte Substances of Very
High Concern (SVHCs) enthält. Auf diese Art und Weise können auch
jene Unternehmen ermittelt werden, die sich ihrer Verantwortung
gegenüber Konsumenten:innen bewusst sind und besonderen Wert darauf
legen, dass ihre Produkte frei von bedenklichen Stoffen sind.

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