20 Jahre Polizei: Podiumsdiskussion im Innenministerium

Wien (OTS) – Anlässlich des 20. Jubiläums der Zusammenlegung von
Gendarmerie,
Sicherheitswache und Kriminalbeamtenkorps fand am 1. Juli 2025 eine
Podiumsdiskussion im Innenministerium statt.

Am 1. Juli 2005 nahm die neue „Bundespolizei“ den Dienst auf. Die
Zusammenführung der Bundesgendarmerie, der Sicherheitswache und des
Kriminalbeamtenkorps war bis zu diesem Zeitpunkt das größte
Verwaltungsinnovationsprojekt in der Zweiten Republik.

Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums fand am 1. Juli 2025 im
Innenministerium ein Interview mit dem damaligen Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel und Bundesminister a.D. Ernst Strasser sowie im
Anschluss eine Podiumsdiskussion statt.

Innenminister Karner hielt im Rahmen der Veranstaltung fest:
„Damals hat man gemeint: Es ist, als ob man die katholische und die
evangelische Kirche zusammenlegen will. Heute, 20 Jahre nach diesem
großen Schritt, zweifelt niemand mehr an seiner Sinnhaftigkeit.“

Außerdem betonte der Innenminister die Wichtigkeit der Anpassung
an moderne Gegebenheiten, beispielsweise im Bereich Cybercrime. Im
Jahr 2005 gab es 1.794 Anzeigen wegen Cybercrime-Delikten, 2024 waren
es 62.328 Anzeigen. Die Aufklärungsquote stieg von 39,6 Prozent im
Jahr 2005 auf 52,9 Prozent im vergangenen Jahr.

Interview mit Bundeskanzler Schüssel und Innenminister Strasser

Der ehemalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel warf auf, wie es
ohne die Einführung der Bundespolizei gewesen wäre: „Es gibt
laufende, methodische Verstärkungen krimineller Ideologien. Ohne die
Zusammenlegung könnten wir den modernen Entwicklungen vermutlich
nicht gerecht werden. Das Projekt ist ein ‚Golden Nugget‘ der
Verwaltungsreform – ein ganz großer Wurf.“

Ernst Strasser, Bundesminister a.D., erinnerte sich vor allem an
die hohe Kompetenz der Führungskräfte im Innenministerium. „Viele
Führungskräfte haben die Zusammenlegung von Beginn an und intensiv
begleitet. Ohne sie wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen“, hielt
der ehemalige Innenminister fest.“

Podiumsdiskussion „Von der Geschichte in die Gegenwart“

Franz Lang, Generaldirektor i.R. und Projektleiter „team04“, das
damals an der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie gearbeitet
hatte, die Kärntner Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß, der
stellvertretende steirischer Landespolizeidirektor Joachim Huber,
Leiter des externen Projekts „20 Jahre Bundespolizei in Österreich –
2005-2025“, Bernd Bürger, und Reinhard Hundsmüller,
Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie ehemaliger
Klubobmann und Sicherheitssprecher der SPÖ Niederösterreich, nahmen
an der Podiumsdiskussion teil.

Die Teilnehmenden sprachen positiv über die Vereinheitlichung der
Sicherheitskomponenten und gaben Einblicke, wie die Veränderung
damals war. Landespolizeidirektorin Kohlweiß lobte die
„schlagkräftige Struktur“, die die Bundespolizei heute aufweist.
Betont wurde außerdem, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
35 Arbeitsgruppen in das Projekt eingebunden waren, deren Einsatz
essenziell für die Konzipierung und Umsetzung der Zusammenlegung war.

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